Ein wichtiger Aspekt: Die Angehörigenberatung


Der Umgang mit Krankheit
Melancholie und Freude liegen so oft nah bei einander. Hoffnung und Hoffnungslosigkeit gehen Hand in Hand durch das Leben. Freude und Tränen verschwimmen im Alltag miteinander. Pulsierender Lebenswille in einem schwachen Körper, reiner Selbsterhaltungstrieb, ohne Lust am Leben, in einem kräftigen Körper. Wofür kann man sich in Krankheit und Leid überhaupt entscheiden? Will man sich noch entscheiden können? Gibt ma n sich einfach auf? Lohnt es sich zu kämpfen? Kämpfe ich für mich, oder für meine Angehörigen? Kann ich nur noch Ein- und Ausatmen, kann ich überhaupt noch mehr?

Mein Beruf bringt mit sich, dass man unwillkürlich mit solchen Gedanken mal still, mal laut konfrontiert wird. Ich habe schon viele Betroffene in diesem Prozess begleitet. Jeder Angehörige wartet auf jede noch so kleine Geste, jedes Lächeln, das Verbesserung bedeutet, den uns bekannten Menschen wieder zeigt. Doch wieviel Hoffnung kann ich investieren? Alle Hoffnung.

Und wenn es nur ein flüchtiger Gedanke ist, wie ein Schmetterling, der um mich fliegt, sich aber nie niedersetzt. Ist es möglich, Menschen zu begegnen, die sich so verändert haben, die so krank sind, die uns dauern, die uns beschäftigen?Das Foto versinnbildlicht für mich dieses Hoffen. Ein Schmetterling mit den Flügeln ausgebreitet und bereit zu fliegen. Trauen wir uns, Menschen im Leid mit Hoffnung zu begegnen, denn sie können oft nicht mehr hoffen. Leben Sie nicht in Verzweiflung, lassen Sie sich ermutigen, lassen Sie sich tragen und dann können Sie von dieser Kraft etwas abgeben.

© Miriam Priebe 2009

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