In meiner ergotherapeutischen Praxis
stoßen Sie auf viele verschiedene Materialien, Werkzeuge und Werkstücke.
Aber was hat denn Ergotherapie mit Handwerk zu tun?
Vom griechischen Wort ergon, das für unseren Beruf namensgebend ist, bedeutet Tat, Tätigkeit, Handeln, Werk.
Die Ergotherapie ist ein medizinischer Heilberuf, der den Menschen
dabei unterstützt, in seinem Alltag wieder tätig zu werden. Bei jedem
Krankheits-, oder Störungsbild tritt die (Wieder-) Bewältigung des
Alltags besonders in den Vordergrund.
Nun zurück zum Handwerk. Der Umgang mit verschiedenen Materialien
beinhaltet eine Menge an Kompetenzen, die wir für ein selbständiges
Leben in unserem Alltag brauchen: zum Beispiel Feinmotorik, Grobmotorik,
Koordination, Handlungsplanung, Serialität (Reihenfolgen einhalten),
Sprache, Grafomotorik, Kognition usw. Ebenso regt das Arbeiten mit
unseren Händen, das Erschaffen, das Kreative, auch wichtige Funktionen
unserer Psyche und des Geistes an: Freude, Kreativität,
Zielorientierheit, Konzentration, Ausdauer, Aufmerksamkeit,
Frustationstoleranz, Entfaltung, Emotionalität, Interaktion, usw.
Das Handwerk birgt also ein sehr großes Potential, um uns Menschen bei
Krankheit oder anderen Störungsbildern, wieder erfolgreich in den Alltag
zu integrieren. Mit der professionellen Hilfe durch Ihren
Ergotherapeuten/in, werden also gezielte Funktionen durch die Auswahl
des Werkstücks oder der Tätigkeit angesprochen, gefördert und
therapiert.
Vom Behandeln zum Handeln. Und das macht auch noch sehr viel Spaß!
(c) Miriam Priebe
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